Letzte Woche haben die Sommerferien begonnen, doch irgendetwas fehlt in diesem Jahr. Richtig, das traditionelle Zeltlager der Jugendfeuerwehr Kirberg, welches fast schon traditionell die Sommerferien bei vielen Jugendlichen einläutet, musste dieses Jahr den Corona-Beschränkungen weichen. Daher sei wenigstens dem Zeltlager in diesem Jahr gedacht: Ein Event, an das sicher jeder Jugendliche der ehemals in der Jugendfeuerwehr war oder es noch ist einige bleibende Erinnerungen hat – spannende, peinliche, abenteuerliche und sicherlich auch lustige…
Das jährliche Zeltlager hat seit jeher in der Kirberger Jugendfeuerwehr einen hohen Stellenwert. Jedes Jahr in der ersten Woche der Sommerferien findet das Lager rund um Kirberg statt und etwa alle fünf Jahre verschlägt es die Jugendlichen mal in ein Zeltlager außerhalb der heimischen Umgebung, beispielsweise ins Allgäu, an die Ostsee, nach Lohra oder einen anderen Ort in Nah oder Fern.
Das erste der bisherigen 46 Zeltlager fand 1971 am Hain in Kirberg statt. Für die 24 Teilnehmer bestand der Auftakt aus dem Zusammenbau der Zelte, die damals noch mit Stangen und Planen gefertigt wurden. Generell lag das Hauptaugenmerk der anfänglichen Zeltlager auf dem geselligen Beisammensein, dem Einstudieren von Liedern, dem Wandern und der Holzbeschaffung, um das Lagerfeuer rund um die Uhr brennen zu lassen.
Gegenüber den ersten Zeltlagern hat sich jedoch einiges verändert. Wer es einmal miterlebt hat, kennt genau das abwechslungsreiche und unterhaltsame Programm der heutigen Zeltlager, welche jedes Jahr unter einem anderen Motto stehen. Dabei wird den Kindern und Jugendlichen einiges geboten, wie beispielsweise Ausflüge, Radtouren, Workshops, Spiele, und eine Lagerolympiade.
Früher wie heute besteht die Aufgabe der Jugendlichen in der Bewachung des Wimpels, der auch bei Nacht stets gegen sogenannte „Wimpeldiebe“ verteidigt werden muss. Von 90 Versuchen diesen zu klauen waren gerade einmal fünf erfolgreich.
Während bei den anfänglichen Zeltlagern noch am Lagerfeuer gekocht wurde, baute man später den alten TSA (Tragkraftspritzenanhänger) um zum MVW (Mannschaftsverpflegungswagen). 1993 wurde dann ein Küchenzelt gekauft, sodass der Zeltlagerkoch Stephan Weiser in diesem Zelt aktiv werden konnte. Seit 2000 hat sich sein Nachfolger Arndt Preußer als Sternekoch etabliert und bereitet im mittlerweile professionell ausgestatteten Küchenzelt schmackhafte Gerichte für die Jugendlichen und deren Betreuer zu.
Den krönenden Abschluss der Zeltlagerwoche stellt immer der Lagerabend am Samstag dar, der von allen Teilnehmern, Angehörigen und Interessierten ausgelassen gefeiert wird. Erfreulicherweise hat sich in der Historie des Kirberger Zeltlagers die Anzahl der teilnehmenden Jugendlichen kontinuierlich erhöht, was für die Attraktivität der Veranstaltung spricht. Hoffentlich darf dann im nächsten Jahr das 47. Zeltlager wieder stattfinden…