Rauch quillt aus den Fenstern, piepsende Rauchmelder tönen durch die Straße – ein Fall für die Feuerwehr! In nur wenigen Minuten steht sie ausgerüstet für den Löschangriff mit der ganzen Mannschaft vor der Tür. Doch was nun, wenn keiner aufmacht? Oder wenn keiner mehr aufmachen kann?
Nicht immer werden die Feuerwehrleute mit offenen Toren empfangen. Sei es ein technischer Defekt, der tagsüber im Hinterzimmer einen Brand auslöst, während alle Bewohner arbeiten sind oder aber eine Person in Notlage, die auf den Rettungsdienst wartet, der an der verschlossenen Tür scheitert. In jedem Fall muss die Tür geöffnet werden und das möglichst schnell. Genau für diese Situation wurden an zwei Samstagen insgesamt 12 Feuerwehrleute aus Kirberg im Rahmen eines Seminars zur Notfalltüröffnung ausgebildet.
Einbruchsichere Haustüren, Sicherheitsglas bei einfach zugänglichen Fenstern und Terassentüren – heutzutage ist es alles andere als einfach, in ein geschlossenes Gebäude zu gelangen. Denn natürlich wünscht sich keiner unerwarteten Besuch. Doch im Notfall ist man froh, wenn Feuerwehr und Rettungsdienst schnell zur Hilfe kommen können.
Daher beschäftigten sich die Feuerwehrleute, überwiegend Führungskräfte, mit dieser Problematik. Denn im Falle eines solchen Einsatzes tragen sie die Verantwortung und müssen sich mit ihrem Handeln im Rahmen des gesetzlich Erlaubten bewegen. Denn wem und wann das Eindringen in Wohnungen auf welche Weise gestattet ist, ist in unseren Gesetzen und Verordnungen sehr genau geregelt. Gemäß Artikel 13 des Grundgesetzes dürfen „Eingriffe […] nur zur Abwehr einer gemeinen Gefahr oder einer Lebensgefahr für einzelne Personen, auf Grund eines Gesetzes auch zur Verhütung dringender Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung […] vorgenommen werden“. Im Anschluss an die rechtliche Einführung wurden Grundlagen zur Schloss- und Sicherheitstechnik für Eingangstüren und Fenster vermittelt.
Denn die Funktionsweise von Schließzylindern und die mechanischen Vorgänge sind für das Verständnis zu Öffnungstechniken von großer Bedeutung. Schließlich kam die Theorie natürlich auch zur Anwendung: Bei der praktischen Ausbildung mit verschiedenen Werkzeugen und Hilfsmitteln war auch handwerkliches Geschick von Vorteil. An Fenstern und Türen konnten so die erlernten Techniken unter fachmännischer Anleitung ausprobiert und geübt werden.
In der Hoffnung, dass das nächste Objekt nicht die eigene Haustür ist, sind die Feuerwehrleute doch für den Fall der Fälle gerüstet…