Täglich ereignen sich auf unseren Straßen etliche Verkehrsunfälle. Leider gehen dabei nicht alle glimpflich aus - oft wird die Feuerwehr benötigt, um eingeklemmte Personen zu befreien. Doch wie bereiten sich die Feuerwehrleute am besten auf solche Einsätze vor?

Es gibt nicht "den" Verkehrsunfall, bei dem nach der Schritt-für-Schritt-Anleitung immer gleich vorgegangen werden kann. Jedes Unfallszenario, jede Fahrzeugart, jede Art der Verletzungen der Fahrzeuginsassen erfordert ein individuelles Vorgehen der Feuerwehrleute.

"Liegt das Fahrzeug auf dem Dach? Befindet sich das Fahrzeug in einer instabilen Lage und muss gesichert werden? Wie viele Personen befinden sich in dem Fahrzeug? Sind sie ansprechbar oder lebensgefährlich verletzt?" - dies ist nur ein kleiner Teil der Fragen, die den Einsatzkräften der Feuerwehr beim Erreichen einer Einsatzstelle durch den Kopf schießen.

"Wie gehen wir dabei vor?" lautet die entscheidende Frage, die die Führungskräfte ihrer Mannschaft bereits bei der Ankunft in sekundenschnelle beantworten müssen. "Schnell, gezielt, professionell, schmerzfrei" - so meist der Wunsch der verletzten Fahrzeuginsassen. Doch auch die Eigensicherung der Einsatzkräfte muss beachtet werden - so kann es notwendig sein, ein Fahrzeug erst gegen Abrutschen, Umkippen oder weitere Gefahren zu sichern, bevor die Einsatzkräfte an dem Fahrzeug arbeiten können. Dabei muss natürlich alles schnell gehen. Doch Stress, Hektik, Nervosität und Schreie oder Schockzustände der Verletzten - all dies erschwert ein schnelles, professionelles und konzentriertes Handeln der Feuerwehrkräfte.

 

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Ausbildung und Übung hilft den Feuerwehrleuten, verschiedene Szenarien professionell und gelungen zu meistern. Dieser Ansicht war auch der Landkreis Limburg-Weilburg, welcher daher seit diesem Jahr den Lehrgang "Technische Hilfeleistung Verkehrsunfall" auf Kreisebene anbietet.

Neben der Theorie zu physikalischen Gesetzen, Rechtsgrundlagen, Einsatzlehre, Fahrzeugtechnik, Heben und Ziehen von Lasten, war vor allem der Praxisteil interessant: Heben und Ziehen von Lasten, Gerätekunde, Sichern und Stabilisieren von verunfallten PKW und patientenorientierte Rettung standen in mehreren Übungseinsätzen auf dem Programm.

 

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Neue Fahrzeugtechnik, neue Gerätschaften - die Technik steht nicht still und so sind auch ständig neue Aus- und Weiterbildungen von größter Wichtigkeit.

Einige Kameraden aus Kirberg durften diesmal an dem Lehrgang teilnehmen und hatten so die Möglichkeit, den Umgang mit ganz verschiedenen Szenarien, unterschiedlichen Anforderungen und diversen Gerätschaften zu üben.

Dieses Wissen wird sicherlich bei den kommenden Übungen in der eigenen Wehr Anwendung finden und an die anderen Einsatzkräfte weitergegeben. Schon beim beim nächsten Ernstfall könnte dies eine große Hilfe sein...