„Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ – so lautete das Einsatzstichwort der vergangenen Übung für die Feuerwehren aus Kirberg und Ohren.
Bei der Ankunft an dem verunglückten Fahrzeug fanden die Helfer eine eingeklemmte Person unter einem Anhänger vor. Außerdem wurde eine Gefahrgutkennzeichnung entdeckt. Diese war jedoch erst sichtbar, als sich die Mannschaft des ersten Einsatzfahrzeugs bereits im Gefahrenbereich befand. Schnell wurde der Einsatz aus diesem Grund hochgestuft: Der Einsatz erweiterte sich neben der Menschenrettung zu einem Gefahrguteinsatz. Da die Art des Gefahrstoffs nicht direkt bekannt war wurde ein erster Gefahrenbereich von 50 Metern um die Einsatzstelle festgelegt. Je nach Gefahrstoff können Personen innerhalb dieses Bereichs von erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen betroffen sein.
Um zur Ersterkundung und Menschenrettung vorzugehen, wurden daher zwei Trupps unter vollständiger Atemschutzausrüstung eingesetzt.
Nur vollständig ausgerüstet war das Betreten des Gefahrenbereichs möglich.
Mit der eigenen Luft auf dem Rücken waren die Einsatzkräfte von der Umluft unabhängig, sodass ihre Atemorgane vor den giftigen Dämpfen des Gefahrguts geschützt blieben. Keine leichte Aufgabe für die beiden Tupps– unter voller Ausrüstung mit rund 40 kg mussten zunächst Fahrzeug und Anhänger stabilisiert und mit Rüstholz unterbaut werden, bevor mit den hydraulischen Rettungsgeräten der Anhänger angehoben und die kontaminierte Person befreit werden konnte.
Zur Niederschlagung der giftigen und brennbaren Dämpfe wurde unter Atemschutz mit zwei Rohren vorgegangen.
Währenddessen wurden die nachrückenden Kräfte für Absperrmaßnahmen eingesetzt - eine besonders wichtige Aufgabe bei dieser hohen Gefahrenlage. Denn jede Person, die den Gefahrenbereich betritt – ob Einsatzkraft oder Schaulustiger – muss im Anschluss dekontaminiert werden. Da sich bereits die gesamte Mannschaft des zuerst eingetroffenen Fahrzeugs in dieser Situation befand, wurden unmittelbar weitere Gefahrguteinheiten nachalarmiert, um die Dekontamination der Einsatzkräfte und das Auffangen und Entsorgen des auslaufenden Gefahrguts mit Spezialausrüstung vorzunehmen.
Für die Notdekontamination der Verletzten wurde außerdem parallel ein Becken aufgebaut. Dort konnten die eingeklemmte Person und der Fahrer des Fahrzeugs mit Wasser gesäubert und somit von den bereits zugezogenen Verätzungen und Kontakten mit dem Gefahrgut grob befreit werden, bevor sie dem Rettungsdienst für weitere Maßnahmen und Untersuchungen übergeben wurden.
Die Verletzten wurden mit Wasser von dem Kontakt mit dem Gefahrgut befreit.