Die Jugendfeuerwehr Kirberg wurde von Innenminister Peter Beuth zur Feuerwehr des Monats im Oktober 2019 ausgezeichnet.
In Kirberg beinhaltet Jugendfeuerwehr weit mehr als nur Löschübungen: Von gemeinnützigen Aktionen über Lager und Fahrten, feuerwehrtechnische Ausbildung, allgemeine Jugendarbeit, Wettbewerbe, Übungen, Sitzungen und Tagungen ist alles im Jahresprogramm dabei. Schon zu Jahresbeginn kann die Bevölkerung auf die Jugendfeuerwehr zählen, wenn diese fleißig von Haus zu Haus zieht, um die ausgedienten Weihnachtsbäume einzusammeln. Daneben wird die kalte Jahreszeit gerne genutzt, um gemeinsam zu kochen und zu backen, sich Wissen bei allerlei feuerwehrtechnischen Theorieunterrichten anzueignen, demokratisch bei der jährlichen Jahreshauptversammlung einen Jugendfeuerwehrvorstand zu wählen, zu Basteln oder sich handwerklich zu betätigen und um einen näheren Blick hinter die Rollläden der Feuerwehrfahrzeuge zu werfen. Bei den ersten warmen Tagen zieht es die Jugendfeuerwehr dann direkt raus, denn der Theorie folgt die Praxis: Von technischen Hilfeleistungen bei simulierten Verkehrsunfällen über große Löschübungen zu Innenangriffen mit verrauchten Gebäuden und dem Auftrag der Menschenrettung warten stets neue spannende realitätsnahe Übungen auf die Jugendlichen, bei denen das feuerwehrtechnische Wissen jedes Mal in einem anderen Szenario in die Tat umgesetzt werden muss. Stark aufgestellt ist die Jugendfeuerwehr darüber hinaus bei dem jährlich durchgeführten Bundeswettbewerb der Jugendfeuerwehren. Hierbei können die Jugendlichen sich mit anderen Jugendfeuerwehren im Landkreis messen und ihr feuerwehrtechnisches Können und Wissen wie auch den Teamgeist und die sportlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Wie gut dies den Kirbergern gelingt zeigen die Erfolge: Bereits 48 Kreismeistertitel, 11 Hessenmeistertitel und ein Sieg bei den deutschen Meisterschaften hatte die Jugendfeuerwehr Kirberg in den letzten 49 Jahren zu verzeichnen. Erholung und eine ganz andere Art der Lebenserfahrung bietet dafür im Sommer das traditionelle Zeltlager. Mit viel Engagement und Eigeninitiative wird ein Zeltlagerplatz mit Lagerküche, selbst gebauten Wasch- und Duschgelegenheiten und natürlich einer Feuerstätte errichtet. Kreativität und handwerkliches Geschick werden dann bei verschiedenen Workshops benötigt, Wissen und Teamgeist bei der Dorfrallye und der Lagerolympiade, Sportlichkeit und Ehrgeiz schließlich bei den Tagesausflügen, wie zuletzt in Form einer Fahrradtour.
Jugendfeuerwehr ist bunt und vielfältig – Vorbereitung auf die Aufgaben in der Einsatzabteilung wie auch ein Gewinn an Teamfähigkeit, Kreativität, Wissen, Hilfsbereitschaft und Erfahrung. Im nächsten Jahr kann die Jugendfeuerwehr Kirberg als eine der ersten Jugendfeuerwehren im Landkreis auf ihre Gründung vor bereits 50 Jahren zurückblicken. Seit jeher belebten zwischen 30 und 50 Jungen und Mädchen das Programm, die Älteren gaben die Traditionen und ihr Wissen dabei stets an die Jüngeren weiter. Dies hat die Jugendfeuerwehr Kirberg dorthin gebracht, wo sie heute stark aufgestellt stehen kann.
Im Rahmen der feierlichen Auszeichnung zur Feuerwehr des Monats betonte Kirbergs Wehrführer Jürgen Lang, er sei ganz besonders stolz darauf, dass 90 Prozent der heutigen Einsatzkräfte aus den Reihen der Jugendfeuerwehr stammen. Jugendwart Vincent Schwarz betonte, dass insbesondere das vielfältige Programm und der Spaß an der Gemeinschaft die Jugendfeuerwehr Kirberg auszeichne. Besonders stolz sei er auf die hohen Mitgliederzahlen, die untermauern, dass Kameradschaft und Gemeinschaft in Kirberg brandaktuell seien. Der hessische Innenminister Peter Beuth sprach von einem „starken Auftritt“ und bezog sich damit nicht nur auf die vorangehende Rede des Jugendwartes. Alle können stolz darauf sein, was in den letzten 49 Jahren in der Jugendfeuerwehr Kirberg geleistet wurde, so Beuth. Auch die großartige Leistung, dass die aktiven Einsatzkräfte in solch großem Umfang aus den Reihen der Jugendfeuerwehr kommen, sei auszeichnungswürdig. Die Kreativität und Bereitschaft, sich ehrenamtlich einzusetzen, sei sehr bezeichnend in Kirberg und möge auch die nächsten 50 Jahre die Erfolgsgeschichte der Jugendfeuerwehr Kirberg begleiten, so der Wunsch von Beuth. Ein großes DANKE gebühre allen Jugendwarten und Betreuern für die bisherige Leistung.
Auch Hünfeldens Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer war „super stolz“ und betonte besonders den Zusammenhalt der Jugendlichen in Kirberg. Thomas Schmidt, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg dankte ebenfalls besonders den Betreuern, die sich bereits seit fast 50 Jahren ehrenamtlich engagieren. Sehr stolz sei er darauf, dass von bislang 143 Auszeichnungen zur Feuerwehr des Monats in den letzten 12 Jahren allein 14 Urkunden in den eigenen Landkreis gingen. Der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Diethard Hofmann nutzte die Gelegenheit, um einmal DANKE zu sagen. Die Leitung der Hünfeldener Feuerwehr sei sehr stolz auf den starken Nachwuchs. Und insbesondere mehr als glücklich, bereits zum zweiten Mal die Auszeichnung „Feuerwehr des Monats“ in Hünfelden entgegen zu nehmen.
(c) Fotos: Peter Ehrlich