- zum Glück nur eine Übung. Aber angenommen, es wäre Winterzauber und angenommen, das alte Rathaus steht in Flammen, dann wäre gleich ein Großalarm mit potenziell sehr vielen Verletzten auszulösen. Besser also, auch ein solches hoffentlich nie eintretendes Ereignis einmal geübt zu haben.

So wurden die Wehren aus Ohren, Kirberg, Dauborn und Neesbach zu etwaigem Szenario zur Übung alarmiert. Wild geparkte Fahrzeuge rund um die Einsatzstelle simulierten dabei Marktstände des traditionellen Hünfeldener Winterzaubermarktes und erschwerten den Einsatzkräften die Anfahrt und das Durchkommen. Ein brennendes Dachgeschoss, ein verrauchtes Obergeschoss sowie ein teilverrauchtes Erd- und Kellergeschoss erwarteten die anrückenden Einsatzkräfte. Darin ward zudem eine unbekannte Anzahl an Personen vermisst.

Lagebesprechung
Schnelle Abstimmung war zwischen den verschiedenen Einheitsführern gefragt.

Während die Wasserversorgung zur Brandbekämpfung von den ersten eingetroffenen Helfern hergestellt wurde, rüsteten sich Angriffstrupps und Wassertrupps mit Atemschutzgeräten aus, um in den Innenangriff zur Menschenrettung zu starten. Mit verblendeten Masken wurde bei nahezu Nullsicht jeder Winkel des Gebäudes abgesucht, um so keine eventuell versteckte oder eingeschlossene Person zu übersehen und sämtliche Brandnester mit dem mitgeführten Schlauch und Wasser direkt abzulöschen. So wurden insgesamt 6 Personen aus allen Etagen des Gebäudes von mindestens vier Trupps allein im Innenangriff gerettet. Eine Person im ersten Obergeschoss geriet in Panik und konnte nicht mehr auf die Rettung warten, sodass der rasend schnell aufgebaute Sprungretter in Stellung gebracht werden musste, um die Person durch einen Sprung aus dem Fenster zu retten.

Innenangriff
Ein großer Kraftakt ist es im Innenangriff, neben der ohnehin schon gewichtigen Ausrüsten und unter erschwerten Sichtbedingungen, Personen zu retten.

Von außen wurde parallel ein mehrseitiger Löschangriff aufgebaut, um sowohl das in Flammen stehende alte Rathaus zu löschen, aber auch die benachbarten Gebäude in der engen Bebauung des alten Ortskerns zu schützen.

Um die insgesamt etwa 60 Einsatzkräfte bei diesem angenommenen Großeinsatz bestens zu koordinieren und die örtliche Einsatzleitung zu unterstützen war zudem die Technische Einsatzleitung im Einsatzleitwagen aktiv. Von dort wurden die Lage und etwaige Bedarfe dokumentiert und an die Leitstelle weitergegeben. Nach etwas über einer Stunde fiel dann der erlösende Funkspruch „Feuer aus“. Nachdem im strömenden Regen alle Materialien wieder abgebaut und verladen waren, wartete nach kurzer Nachbesprechung in der trockenen Fahrzeughalle noch ein kleiner Imbiss zur Stärkung auf alle anwesenden Einsatzkräfte.

ELW
Ein Großteil der Funk- und Lagemeldungen wurde unterstützenderweise von der Technischen Einsatzleitung (TEL) abgegeben.