Schon seit Anfang März wurde der Feuerwehrdienst bedingt durch das sich ausbreitende Corona-Virus ausgesetzt. Übungen, Unterrichte und Zusammenkünfte im Feuerwehrhaus, wie sie es regulär zu dieser Jahreszeit geplant waren, mussten entfallen. Als absehbar war, dass dieses Virus und die damit verbundenen Hygieneregeln und Kontaktverbote wohl länger als ein paar wenige Wochen anhalten würden, wurde sich natürlich auch unter den Floriansjüngern Gedanken gemacht, wie der Feuerwehrbetrieb und damit auch die fehlenden Übungsdienste abgefangen werden könnten. So wurden diverse kreative Lösungen in den Feuerwehren Hünfeldens gefunden: Zunächst starteten die Wehren aus Dauborn und Kirberg damit, ihre eigentlich geplanten Übungsabende auf ein digitales Format umzuarbeiten und so den Mitgliedern der Einsatzabteilung zu ermöglichen, per Videokonferenz an Theorieunterrichten teilzunehmen.
Dieses Angebot fand auch in den anderen Ortsteilen schnell Interesse, sodass sich die dortigen Einsatzkräfte ebenfalls in die Videokonferenzen einwählten, um an den Inhalten teilzuhaben. Auch sämtliche Sitzungen der Führung, der verschiedenen Fachbereiche und der Abteilungen wurden auf digitalem Wege durchgeführt, Pakete für Schul- und Kindergartenkinder anstelle der gewohnten Brandschutzerziehung geschnürt, um Feuerwehr von zu Hause aus bestmöglich zu entdecken.
Doch nicht nur für den Übungsdienst wurden Alternativen gefunden: In Dauborn wie auch Mensfelden standen Abriss-, Um- und Anbauarbeiten am Feuerwehrhaus an, die unter strengen Abstandsregeln in Kleingruppen durchgeführt wurden. Auch wichtige Geräteprüfungen und Wartungen wurden durchgeführt wie beispielsweise die Prüfung der CO-Warner aus allen Ortsteilen im Neesbacher Feuerwehrhaus oder die Prüfung sämtlicher Gerätschaften und Fahrzeuge in Heringen.
Außerdem konnten die Einsatzabteilungen aus Kirberg und Dauborn Zuwachs in ihrem Fahrzeugpool in Empfang nehmen. In Kirberg nahm das neue MLF als Ersatz für das in die Jahre gekommene LF 8 Einzug, in Dauborn durfte das neue GW-L1 in Dienst gestellt werden. Einbau von Beladung, Einrichtung der Fahrzeuge sowie die Vorstellung der Fahrzeuge an die Einsatzabteilung und die Einweisung der Maschinisten folgte ganz besonders strengen Auflagen.
Bei Kinder- und Jugendfeuerwehr ging es zunächst recht ruhig zu, da der Fokus bei der Sicherstellung der Einsatzbereitschaft und Umsetzung aller geplanten Termine und Tätigkeiten derselben lag.
Die in der Kinderfeuerwehr Mensfelden angefangenen Insektenhotels wurden den Kindern zum Fertigbauen nach Hause gebracht, lediglich zum Ostersüßigkeiten suchen kamen die Kinder in die Nähe des Feuerwehrhauses.
Auch in Ohren bekamen die Kinder ihre vor Ostern begonnenen Bastelarbeiten nach Hause gebracht und gleich noch ein paar Spielunterlagen dazu. In Neesbach durften sich die Kinder ebenfalls über ein Feuerwehr-Buch mit Rätseln, Malbildern und Stickern freuen. In Nauheim bastelte die Kinderfeuerwehr aus dem Homeoffice Schutzengel für die Einsatzkräfte.
Auch die Jugendfeuerwehren bekamen Aufgaben für zu Hause: Osterpräsente bestehend aus Knotenstrick und Ostereiern wurden in Neesbach, Nauheim und Dauborn unter den Jugendlichen verteilt. Gemeinsam erstellten die Jugendfeuerwehren aus diesen drei Ortsteilen auch jede Woche einen Flyer zur Vorbereitung auf die Jugendflamme. Zudem wurden zu verschiedenen Themen Videos erstellt, die den Jugendlichen als Ersatz für den Übungsdienst Inhalte auf digitalem Wege näherbringen.
Ähnliches erfuhren auch die Jugendfeuerwehrmitglieder aus Kirberg: Nachdem zunächst ein Rätselheft und ein Corona-Paket bestehend aus Helm, Handschuhen und einem Knotenstrick verteilt wurde, folgten wöchentlich Aufgaben in Form von Rätseln und Knoten-Challenges zu den gewohnten Übungsdienstzeiten. So können sich die Jugendlich wenigstens aus dem Homeoffice in Sachen „Feuerwehr“ fit halten.
Nun hoffen die kleinen und großen Floriansjünger, dass baldmöglichst wieder der „normale“ Betrieb weitergehen kann.