Damit die Einsatzkräfte auch in brenzligen Situationen bei allen Wetterlagen und bei großer Hektik sicher die Einsatzstelle erreichen, dürfen regelmäßige Fahrsicherheitstrainings nicht fehlen. So haben jedes Jahr zwei Feuerwehrmitglieder mit Fahrerlaubnisklasse C die Möglichkeit, ein Training mit dem eigenen Feuerwehrfahrzeug auf dem ADAC-Übungsgelände in Gründau zu absolvieren.

 

Diverse Rangierübungen werden dort mit dem Feuerwehr-LKW durchgeführt: Beim Rangieren, Einparken um Hütchen, einem Slalomparcours und Rückwärtsfahrten mit Einweiser kann so das Fahrgefühl und die eigene Einschätzung mit dem Fahrzeug geübt werden.

Parcours

Auch das rechtzeitige Bremsen bei jeglichen Wetterlagen ist in den Einsatzfahrzeugen von größter Bedeutung. Denn ein großes Löschfahrzeug reagiert bei weitem anders als der eigene PKW, mit dem die Einsatzkräfte noch wenige Minuten vorher zum Feuerwehrhaus gefahren sind. Auf dem Gelände des Fahrsicherheitszentrums in Gründau konnten die Einsatzkräfte unter fachmännischer Anleitung und Beobachtung so das unterschiedliche Bremsverhalten auf ebener und abschüssiger Fahrbahn, sowie auf trockenem und nassem Untergrund testen. Bei verschiedenen Geschwindigkeiten wurden Vollbremsungen durchgeführt, um daran die Reaktion des Fahrers und das Bremsverhalten des Fahrzeugs zu testen. So kam das Feuerwehrfahrzeug bei 30 km/h auf normaler Straße nach 6-8 Metern zum Stehen, während es bei gleicher Geschwindigkeit auf spiegelglatter Fahrbahn bereits 30 Meter Bremsweg benötigte. Bei nur 10 km/h mehr waren es sogar schon 12 Meter auf normaler Straße und ganze 60 Meter auf spiegelglatter Fahrbahn bis zum Stillstand trotz Vollbremsung. Ebenso wichtig und lehrreich ist das Bremsverhalten in kurvigen und abschüssigen Strecken.

Bremsen

Neben dem Bremsen stand auch das Ausweichen auf dem Programm: Auf der simuliert spiegelglatten Fahrbahn wurde bei verschiedenen Geschwindigkeiten das Ausweichen vor kurzfristig erscheinenden Hindernissen in Form von Wasserfontänen geübt. Hier war besonders zu merken, wie wichtig das Richtige lenken und Gegenlenken ist, damit das Fahrzeug rechtzeitig dem Hindernis ausweicht, aber dabei nicht ausbricht, sondern direkt nach dem Hindernis durch schnelles Gegenlenken wieder eingefangen wird.

Steigung

Das Fazit der Teilnehmer: Es ist gut zu sehen, dass die großen Feuerwehrfahrzeuge trotz Glatteis sehr gut bremsen und in der Spur bleiben. Gut war ebenso die Feststellung, die Grenzen und Reaktionen des Fahrzeugs kennen zu lernen, um zu wissen, bei welchen Geschwindigkeiten und Witterungsverhältnissen es wie reagiert. Außerdem ist es ernorm hilfreich zu erkennen und einschätzen zu können, dass die Bremswege sich bei schlechten Witterungsverhältnissen ex-orbitant verschlechtern. So haben die Fahrer auch zukünftig mehr Sicherheit auf den Einsatzfahrten, da sie ausführlichst die Reaktionen und Grenzen des eigenen Fahrzeugs untersuchen durften.