Viele Bürgerinnen und Bürger haben es durch die ausrückenden Feuerwehrfahrzeuge mitbekommen - andere über Facebook oder WARN-Apps: Am 3.6. wurden um 9:00 Uhr alle Feuerwehren der Gemeinde Hünfelden zu einer Großübung alarmiert.

Angenommen wurde ein größerer Waldbrand in Mensfelden, der durch unerlaubtes Grillen im Wald entstanden ist. Ein Fahrradfahrer sah die Rauchentwicklung im Wald und informierte die Leitstelle. Kurze Zeit später rollten die ersten Feuerwehrfahrzeuge an.

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Dargestelltes Brandszenario

 

Zur Simulation der Übung, wurde Rauch künstlich erzeugt.

Die Drohnenstaffel des DRK Kreisverbandes Limburg war eine gute Unterstützung bei dieser Übung. Die professionelle Drohne kann nicht nur die Brandlage von oben übersichtlich darstellen und somit eine Lageeinschätzung geben - sondern auch Personen im freien Gelände ausfindig machen, sondern auch die aufgestellten Wasser-Falt-Behälter auf ihren Füllstand prüfen und so die Information an die Einsatzleitung weitergeben. So kann bei einer unkontrollierbaren Situation schneller entschieden werden, ob beispielsweise ein Lösch-Hubschrauber hinzugezogen wird.

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Blick mit der Drohne


Neben einem sich ausbreitenden Waldbrand gab es auch eine vermisste Person. Ein Teil der Einsatzkräfte bildete für die Personensuche eine Menschen-Kette mit etwa 10 Metern Abstand zwischen den Einsatzkräften. Auf Kommando liefen diese dann gleichzeitig los und durchkämmten das Waldgebiet auf der Suche nach vermissten Personen. In unserem Übungsfall wurde die bewusstlose Person ausfindig gemacht, mit der Trage aus dem Wald gerettet und dem Rettungsdienst übergeben.


Die weiteren eingesetzten Feuerwehrkräfte gingen währenddessen mit sogenannten "Feuerpatschen" und "Gorgui" (Multifunktionshacke) gegen kleine Brände und Glutnester vor. Auch der Löschrucksack kam zum Einsatz - wie der Name schon vermuten lässt, befindet sich in dem Rucksack Wasser, daraus führt ein Schlauch der mithilfe einer Handpumpe am Strahlrohr Wasser auf den Wald- oder Flächenbrand gezielt und dosiert abgeben werden kann. Weiterhin kam das „Pump&Roll Verfahren“ zum Einsatz. Die Löschfahrzeuge mit Wassertank werden mit den Einsatzkräften nah an die Brandstelle gebracht, dort werden die Einsatzkräfte mit einem D-Schlauch und Strahlrohr ausgestattet.

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Waldbrandausrüstung

Während das Fahrzeug in Schrittgeschwindigkeit an der Brandstelle entlang fährt, können die Einsatzkräfte mit angeschlossenem Schlauch gleichzeitig Ablöschen.

Ist der Tank auf dem Fahrzeug leer, muss das Fahrzeug zu den eingerichteten Wasserstellen fahren. Dort stehen weitere Einsatzkräfte mit Fahrzeugen und halten die Wasser-Falt- Behälter stetig befüllt, um die Tanks der Autos dann wieder aufzufüllen.
Bei unserer Übung waren alle Feuerwehrfahrzeuge von Hünfelden im Einsatz.

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Verrauchter Wald

Zu Beginn der Übung wurde ein Bereitstellungsraum für alle anrückenden Kräfte eingerichtet und die Fahrzeuge von dort nach und nach angefordert und einem Einsatzabschnitt zugeteilt.

Zwei Wasserbehälter mit 10m³ Fassungsvermögen wurden aufgebaut und im Pendelverkehr mit den wasserführenden Fahrzeugen aufgefüllt. Die Fahrzeuge mussten ihre Tanks im Ort wieder befüllen.

 

Die An- und Abfahrt zu den Wasserstellen wird durch ein Einbahnstraßensystem gelöst.
Die Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer und Ordnungsamtsleiterin Annika Jäger zeigten sich beeindruckt vom Umfang und den Möglichkeiten der Übung.

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Bürgermeisterin macht sich mit dem Einsatzleister ein Bild vor Ort

Dies ist eine Pflichtübung für Hessenforst und Feuerwehr und muss regelmäßig durchgeführt werden. Die Feuerwehr Hünfelden ist dabei professionell aufgestellt. Christian Mertens (Hessenforst) zeigt sich ebenso zufrieden.

 

Ein Paar Zahlen zu unserer groß angelegten Übung:
95 Einsatzkräften waren dabei
3 Stunden dauerte unsere Übung
20 Rauchbomben wurden für ein realitätsnahes Szenario im Wald gezündet
2 Wasser-Falt-Behälter wurden aufgestellt und stetig mit Wasser befüllt
20 Feuerwehrfahrzeuge waren im Einsatz

Fazit des Einsatzleiters:
Die Übung lief sehr gut und es gab keine großen Schwierigkeiten oder Chaos. Auch wurde festgestellt, dass allen Einsatzkräften die Einsatzmittel und Verfahren bekannt waren und bei den Übungseinheiten in den Ortsteilen schon sehr gut geübt und auf den Ernstfall vorbereitet wurde.

Ein großer Dank geht an alle ehrenamtliche Einsatzkräfte, die sich den Samstagvormittag für diese groß angelegte Übung die Zeit genommen haben.
Wir hoffen, dass der Ernstfall nicht eintritt, aber falls doch, sind wir gut vorbereitet!