Aktuelles

Hünfelden/Bad Camberg. Es fehlen einem die Worte, um das zu beschreiben, was in den letzten zwei Wochen zwischen Bad Camberg, Hünfelden, Selters (Ts.), Weilrod und den betroffenen Gebieten passiert ist. Die regionale Nähe und das Bewusstsein, dass Unwetter wie diese immer häufiger werden und die Auswirkungen heftiger hat die Menschen auch im Landkreis Limburg-Weilburg zu Helfer/innen werden lassen. Hierbei sind viele über sich hinausgewachsen und haben unvorstellbares geleistet, ob als individuell oder in Gruppen anreisend waren und sind viele Menschen vor Ort. Der stellvertretende Stadtbrandinspektor aus Bad Camberg Alexander Rembser schlug schnell vor einen Transport mit Hilfslieferungen zu organisieren. Parallel zu den Hilfsorganisationen, die sich anfangs auch erst koordinieren mussten, wurde aufgrund geschäftlicher oder privater Verbindungen in die betroffenen Regionen klar, dass pragmatische Hilfe notwendig ist, und weder lange Gespräche, noch Geldsummen zu dem Zeitpunkt hilfreich waren.

Mario Bauer erinnert sich immer noch mit Gänsehaut an den Hilferuf, den er erhielt „Schick‘ uns alles, was Du hast“. Und das, was dann passierte, war unvorstellbar. Nach kurzer Abstimmung mit den jeweiligen Bürgermeisterin/n kam die Hilfe in Gang. Innerhalb weniger Stunden war der erste Konvoi mit Lebensmittel und Werkzeugen organisiert und auf der Straße. Unternehmer und Feuerwehrmann Christopher Herzberg unterstützte die Hilfsaktion ab der ersten Minute. Fast jeder der 25 Konvois wurde durch ein Fahrzeug und Manpower von ihm unterstützt. Die Menschen wollten geben, spenden und wandten sich an die Feuerwehren, die ihrerseits nach kurzer Koordination ein System in die Hilfe brachten. Die Ortswehren wurden als örtliche Sammelstellen kommuniziert, die ihrerseits die Hilfsgüter zur Feuerwehr nach Bad Camberg transportierten, die dann recht schnell zu klein wurde. Und jetzt griffen die Hände ineinander wie ein gut geöltes Zahnrad ins andere. Die Menschen aus der Region brachten in langen Autokonvois genauso ihre haushaltsüblichen oder mit Nachbarn zusammen gesammelten Hilfsgüter wie auch die Feuerwehrzulieferungen von den einzelnen Wehren. Doch damit nicht genug, im Hintergrund wurde telefoniert, recherchiert, koordiniert und so waren zahlreiche Firmen bereit, das Engagement nach vorne zu bringen – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn angefangen mit einer großen Lagerhalle, in der angenommen, sortiert, fakturiert, verpackt und verladen wurde über Helfer, die sich die Klinke in die Hand gaben, bis hin zur Helferverpflegung ergab sich alles wie von selbst. Alexander Rembser von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Camberg und Hünfeldens Gemeindebrandinspektor Mario Bauer haben in dieser Zeit das Telefon kaum noch aus der Hand gelegt und die Akkus konnten kaum noch nachgeladen werden, so sehr glühten die Leitungen – Powerbanks wurden zum Begleiter durch die Tage.

Insgesamt konnten so bis zum aktuellen Zeitpunkt 532,4 Tonnen Hilfsgüter angenommen und weitergegeben werden. Mit insgesamt 90 Fahrzeugen wurden diese in Richtung Eifel verbracht. Spenden allein ist super, doch es muss natürlich auch koordiniert sein, damit die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Gebraucht wurde und wird alles – im Sommer ist sowieso für die Mineralbrunnen immer wieder das Leergut ein Thema, was nicht schnell genug zurück kommt in die Befüllung, auch hier halfen die Feuerwehren nach. SocialMedia und Radiosender wurden zum schnellsten Medium, wenn es darum ging, sich zu vernetzen und die jeweils aktuellsten Nachrichten und Bedarfe weiter zu verbreiten.

Kaum kamen die Lieferungen vorgefahren, wurden sie mit geübten Handgriffen ausgeladen und sortiert. Die Geschwindigkeit war atemberaubend. „Wir konnten gar nicht so schnell LKWs organisieren, wie wir wieder Hilfsgüter liefern wollten“, so Marcus Hartnack (Mitarbeiter im Organisationsteam). „Danke“ alleine ist nur ein Wort, es bedeutet den Menschen in den betroffenen Gebieten jedoch so viel mehr, ist es doch die Hilfsbereitschaft auch im Landkreis Limburg-Weilburg, die mit dieser im Südkreis sicherlich größten Aktion zum Ausdruck brachte, dass die Opfer Unterstützung haben und nicht allein sind! Fast 150 Helferinnen und Helfer der örtlichen Wehren haben alles gegeben bei dieser Aktion. Über 2.500 Stunden ehrenamtliche Arbeit kamen nach ersten Schätzungen zusammen – viele weitere folgen und viele wurde noch nicht mal dokumentiert.

Durch geleistete Geldspenden konnten weitere Dinge beschafft und ermöglicht werden, wie Getränke, Werkzeug, Geräte etc. Der Gesamtwert der geleisteten Waren wird bei über 230.000 € liegen, beziffert Mario Bauer dankbar. Allen Menschen in der Region wünscht das Team viel Kraft und Ausdauer, das Erlebte zu verarbeiten, die Schäden zu beseitigen, zu reparieren und neu zu gründen. Den Helferinnen und Helfern aus dem Landkreis Limburg-Weilburg, Weilrod und weit darüber hinaus gilt ein ganz besonderes DANKESCHÖN, ist es doch die Gewissheit, nicht alleine zu sein in schwierigen Zeiten. Dieses Gefühl der Dankbarkeit verspürten auch die, die bereits im Katastrophengebiet waren, ob zum aktiven Helfen oder Abliefern der Hilfsgüter. Mehr Information zur Arbeit Ihrer Wehren vor Ort auf den jeweiligen Internetseiten.

 

©️ Text & Aufnahme: Peter Ehrlich/FOTO-EHRLICH.de

 

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Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hünfelden

14 Brände, 30 Hilfeleistungen, 5 Fehlalarme und 3 Dienstleistungen, 2.219 Stunden Einsatzzeit, zwei Menschenleben gerettet und eine verletzte Person versorgt. Die Ortsteilwehren der sieben Hünfeldener Ortsteilwehren waren im vergangenen Berichtsjahr meist tagsüber alarmiert. 846 Stunden weniger als im Vorjahr, doch pandemiebedingt konnten auch Ausbildungsveranstaltungen auf Orts-, Kreis- und Landesebene nicht in gewohnten Umfang oder meist gar nicht stattfinden. Der technische Prüfdienst war zu Gast und prüfte mit der Unfallkasse Hessen alle 19 Fahrzeuge sieben Häuser und Gerätschaften. Die Mängelbeseitigung ist weitestgehend abgeschlossen. Mit dem MLF für Kirberg, dem TSF-W in Neesbach und dem GWL-1 in Dauborn konnten erfreulicherweise gleich drei Fahrzeuge im Vorjahr plangerecht ersetzt werden. Der bestehende und aus Mittel des Fördervereins der Feuerwehr Dauborn finanzierte KLKW wurde der Wehr Kirberg zur Verfügung gestellt, weitere Fahrzeuge werden folgen – aktuell sind dies ein TSW-W (Nauheim) und der ELW1, der im Spätsommer nächsten Jahres erwartet wird. Pandemiebedingt konnten die Einweihungen, Übergaben und Indienststellungen jedoch auch nur im kleinen Rahmen erfolgen.

In Dauborn wurde der Umbau des Feuerwehrhauses Anfang 2020 fertiggestellt. Es wurde eine weitere Fahrzeugbox und die Werkstatt angebaut. Die Umkleiden wurden nach Geschlechtern getrennt und die TEL und FEZ getrennt. Die Absauganlage wird in 2021 noch realisiert. In Summe wurden ca. 500 Stunden Eigenleistung von der Mannschaft erbracht. In Mensfelden erschwerte die Pandemie ebenso die Bauarbeiten am Feuerwehrhaus. Dennoch ist das Feuerwehrhaus nun in den Endzügen des Umbaus. Man kann feststellen, dass der Umbau sich gelohnt hat. Wir erfüllen damit nun die gesetzlichen Vorgaben und man hat ein Feuerwehrhaus geschaffen, mit sich die Mannschaft identifiziert.

In Summe wurde dabei bis dato 1.700 Stunden Eigenleistung von Mannschaft erbracht.

Aus Vereins- und Spendenmitteln konnten zusätzliche Anschaffungen im Wert von rund 18.000 Euro realisiert werden. Die vorgeschriebenen regelmäßigen Ausbildungsdurchgänge in der Atemschutzstrecke in Limburg konnten nicht stattfinden, dafür wurden Alternativen gefunden und somit die Fitness und Einsatzfähigkeit der Atemschutzgeräteträger/innen erhalten bleiben.

Auch die Kinder- und Jugendfeuerwehren konnten nur bedingt ihren Übungsbetrieb durchführen. Zur damaligen Lockerung wurde ein Video mit Peter Ehrlich produziert, welches kindgerecht von und mit Kindern die Hygienemaßnahmen veranschaulichte und kreisweit als Vorlage an alle anderen Kinder- und Jugendfeuerwehren angeboten wurde. Die Kinderfeuerwehren von Hünfelden und Bad Camberg haben hier hervorragend zusammengearbeitet und durften sich über einen Sonderpreis der Unfallkasse Hessen in Höhe von 500 Euro freuen. Die Jüngsten und Jüngeren der zukünftigen Wehrleute wurden über die ganze Zeit aufmerksam von ihren Betreuerinnen und Betreuern im Kontakt gehalten, online, offline, persönlich mit Überraschungen, Aufgaben und Videos. Im Bereich der Jugendfeuerwehren kamen später auch Onlineübungen hinzu, die von allen Jugendfeuerwehrwarten der Ortsteile abwechselnd durchgeführt wurden.

Was bleibt zurück zum aktuellen Stand der Pandemie? Sicherlich der persönliche Kontakt, der gerade im Ehrenamt spätestens jedoch im Einsatzgeschehen so vertrauensvoll wichtig ist, bedauert Gemeindebrandinspektor Mario Bauer, doch er freut sich, dass die Wehren von den Kleinsten bis zu den Einsatzabteilungen die Situation wahrgenommen und nachhaltig innovative und vor allem kreative – nicht nur technikgestützte - Lösungen erarbeitet haben, in Kontakt zu bleiben. Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer dankte an dieser Stelle allen, die so tapfer und fleißig waren und sind, hier die Kontakte zu pflegen, sich um die Kameradinnen zu kümmern, denn gerade in diesen Zeiten gilt es aufmerksam zu sein und nach seinen Mitmenschen zu schauen.

Satzungsgemäß konnte Diethard Hofmann nicht mehr als stellvertretender Gemeindebrandinspektor antreten. Er tritt nach über vier Jahrzehnten als Ehrenbeamter nun etwas zurück.

Diethard Hofmann wurde in einer ausführlichen Laudatio vom Gemeindebrandinspektor und der Bürgermeisterin verabschiedet. Er war 40 Jahre im Wehrführerausschuss und Ehrenbeamter. Davon war er 21 Jahre stellv. Gemeindebrandinspektor. Aus Altersgründen kann er nicht mehr zur Wahl stehen.

Mit langen stehenden Ovationen würdigten die Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden die wertvolle Arbeit von Diethard Hofmann.

In einer bewegenden Rede verabschiedete er sich von dem Amt und versprach dabei zu bleiben. Er dürfe noch bis 65 bei der Feuerwehr aktiv sein und das werde er auch.

Er ist bis jetzt aktiver Atemschutzgeräteträger und stolz darauf. Die Altersgrenzen sind für ihn nicht mehr zeitgemäß und ermutigte auch die jüngeren Kameraden durch Fitness und Engagement bis in s Alter aktiv dabeizubleiben.

Durch die turnusmäßigen Neuwahlen der Gemeindebrandinspektoren konnten Mario Bauer in seiner zweiten Amtszeit bestätigt werden. Thorsten Müller wurde in seiner vierten Amtsperiode bestätigt und Daniel Wagner wurde als zweiter Gemeindebrandinspektor ins Amt gewählt.

v.l.n.r. Thomas Schmidt (Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband, Thorsten Müller (stv. GBI), Silvia Scheu-Menzer (Bürgermeisterin), Mario Bauer (Gemeindebrandinspektor), Daniel Wagner (stv. Gemeindebrandinspektor), Georg Hauch (Kreisbrandinspektor)

Die Anerkennungsprämien für langjährige Feuerwehrleute gingen für 10 Jahre an: Natalie Barwig, Rainer Brestel, Michaela Formanski – Knoth, Mike Heublein, Maike Jäger, Lukas Kilian und Bianca Lang. Für 20 Jahre wurden geehrt: Julia Höfle, Matthias Klimmek, Alexander Roth und Lisa Anna Viehmann. Drei Jahrzehnte bereits dabei und geehrt wurden Thomas Heimann, Jörg Pfaff und Holger Reichert. Roger Kuhlisch und Jörg Schumann sind vierzig Jahre dabei.

Zum Hauptbrandmeister befördert wurden Kai Krebs, Christan Mayer und Daniel Wagner

Das silberne Brandschutz-Ehrenzeichen  für besondere Verdienste erhielten Dirk Knoth, Julia Höfle, Jürgen Satony, Florian Wecker, Steffen Bremser, Jan Barwig, Lothar Kopp und Kristina Hannappel

Mit dem goldenen Brandschutz-Ehrenzeichen ausgezeichnet wurden Arndt Preußer, Hartmut Paulus, Rainer Schmidt, Matthias Losert, Uwe Nemetz, Martin Schüler und Andreas Weilnau

Da im letzten Jahr keine Jahreshauptversammlungen stattfinden konnten, wurden die Beförderungen, Auszeichnungen und Ehrungen in diesem Jahr nachgeholt.

Für ihren Einsatz im Katastrophenschutz wurden mit der Katastrophenschutzmedaille geehrt: Tim Kaiser, Hennrik Schöffler, Michael-Martin Seel, Christoph Viehmann, Sebastian Wagner und Tilmann Wies

Durch Kreisjugendfeuerwehrwartin Brigitte wurden Marlen Kübeler und Kintscher Christoph Spang mit der Hessischen Jugendfeuerwehrspange in Silber ausgezeichnet.

Verabschiedet wurden nach mindestens 20 Jahren Feuerwehrdienst:  Manfred Viehmann

Heringens Wehrführer Tobias Dörner sowie Thomas Speth als stellvertretener Wehrführer in Ohren wurden verabschiedet.

Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer und Gemeindebrandinspektor Mario Bauer dankten allen geehrten und verabschiedeten Kameradinnen und Kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz für das Wohl der Gemeinde Hünfelden und weit darüber hinaus.

Turnusgemäß wurde das Führungsteam der Gemeindebrandinspektoren gewählt. Im Amt bestätigt wurde Gemeindebrandinspektor Mario Bauer und der erste stellvertretender Gemeindebrandinspektor Thorsten Müller. Als Nachfolger für Diethard Hofmann wurde Daniel Wagner neu als zweiter stellvertretender Gemeindebrandinspektor ins Amt gewählt.

Folgende Wehrführer und deren Stellvertreter wurden von der Bürgermeisterin zu Ihrem Amt, nach vorherige Wahl im jeweiligen Jahreshauptversammlungen der Ortswehren, ernannt.

Steffen Kübeler (Wehrführer Heringen), Tim Schmidt (Stellv. Wehrführer Heringen), Jürgen Lang (Wehrführer Kirberg), Jan Barwig (Stellv. Wehrführer Kirberg), Lars Schmidt (Wehrführer Neesbach), Stefan Preußer (stv. Wehrführer Neesbach), Jörg Schumann (Wehrführer Mensfelden), Christof Hofbauer (Stv. Wehrführer Mensfelden), Dirk Knoth (Wehrführer Nauheim), Thorsten Müller (Stv. Wehrführer Nauheim), Matthias Klimmek (Wehrführer Ohren), Tim Arthen (stv. Wehrführer Ohren)

 

Der unermüdliche und weitsichtige sowie stets aufmerksam sorgende Einsatz von Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer über in der Gemeinde Hünfelden und dem Landkreis Limburg-Weilburg fand nun Ausdruck in der Auszeichnung mit der Deutschen Feuerwehr Ehrenmedaille, die jährlich nur einmal pro Landkreis vergeben wird. Sie setzt sich für die Feuerwehr Hünfelden immer ein und ist auch in diversen Arbeitskreisen im Landkreis für die Feuerwehr aktiv.

Die Bürgermeisterin war nach der Ehrung sichtlich sprachlos und gerührt. Sie setzt Ihren Kurs mit der Feuerwehr so fort und bedankte sich vielmals für die Auszeichnung. Es ist für die erste Auszeichnung überhaupt.

Landrat Michael Köberle resümierte dankbar über die Unterstützung der Hünfeldener Wehren bei der Bewältigung der Corona Pandemie bis zum heutigen Tage. Ohne die Hilfsorganisationen und der fast täglich Kontakt und Austausch mit den Kommunen, dem Landkreis und der Brandschutzaufsicht, wäre die Lage nicht so professionell behandelt worden.

Mit einem großen Dankeschön und einem kleinen Präsent bedankten sich die Feuerwehr Hünfelden bei Peter Ehrlich, der die Feuerwehr Hünfelden in der Pressearbeit immer aktiv und im Ehrenamt unterstützt.

Mit dem tollen Ambiente an der Jahreshauptversammlung durch eindrucksvolle Dekoration und Lichttechnik konnte ein motivierender Rahmen für die Wiederaufnahme des aktiven Feuerwehrlebens gefunden werden.

Die Feuerwehr Hünfelden ist weiterhin auch dankbar für Quereinsteiger und Interessierte Bürgerinnen und Bürger und lädt zu Informationen über die vielen Möglichkeiten, die sieben Ortswehren unter www.Feuerwehr-Huenfelden.de ein.

© FOTO-EHRLICH.de/Peter Ehrlich

Rückblick auf ein ungewöhnliches Jahr 2020 bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der FF Kirberg

Ein turbulentes Jahr 2020 liegt hinter uns: Nach einem regulären Jahresstart wurde im März völlig unerwartet eine Situation erreicht, die wir bislang nicht kannten: Das öffentliche Leben wurde heruntergefahren und damit auch der Ausbildungs- und Übungsbetrieb in der Feuerwehr eingestellt – „Corona“ hieß die Ursache. Improvisation, Digitalisierung und neue Wege waren gefragt, und das auf allen Ebenen.

Dies kam im Bericht des Wehrführers Jürgen Lang bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Kirberg zur Sprache.

Im Rückblick auf das Jahr 2020 nannte er aber auch die Anschaffung des neuen Mittleren Löschfahrzeugs (MLF), welches das nun im Ruhestand befindliche LF 8 im Frühjahr 2020 ablöste. Nachdem Corona-bedingt nur eine Online-Einführung des neuen Fahrzeugs erfolgen konnte, war im Laufe des Sommers mit sinkenden Inzidenzen auch endlich wieder das Üben damit möglich. Dass Homeoffice-bedingt weniger Verkehr auf den Straßen und mehr Leute zu Hause waren ist wohl auch eine der Ursachen für den Rückgang des Einsatzgeschehens: Nur 20 Einsätze verzeichnete die Kirberger Einsatzabteilung im Jahr 2020 (zum Vergleich: 2019 waren es noch 45). Zum Glück, denn auch der Ausbildungsbetrieb wurde durch die „Corona-Bremse“ stark beeinträchtigt: Nur 5.305 Stunden statt wie 2019 noch 16.075 Stunden wurden verzeichnet. Auch die Kameradschaft blieb durch die Umstellung auf den Distanz-Betrieb auf der Strecke. Dabei sei ein Verlassen aufeinander letztlich die Basis der Kameradschaft. Diese besser zu pflegen werde hoffentlich nach vorne blickend bald wieder möglich sein. Jugendwart Vincent Schwarz erläuterte in seinem anschließenden Bericht, dass der „Shut down“ im März 2020 das Motto „JF für zu Hause“ entstehen ließ. Denn mit bereitgestellten Angeboten auf der Homepage, Rätselheften, Videobotschaften und -challenges kam die Jugendfeuerwehr auf digitalem Wege zu den Jugendlichen nach Hause. Ein kleiner Lichtblick waren die im Sommer möglichen Übungen in Kleingruppen, bei denen auch das neue MLF entdeckt werden konnte. Denn eigentlich hatte der Kirberger Löschnachwuchs 2020 viel größeres geplant: „50 Jahre Jugendfeuerwehr Kirberg“ sollte gebührend Geburtstag feiern – dieser Anlauf muss nun im Jahr 2022 erneut unternommen werden. Wer dennoch die Jubiläumsgeschichte der Kirberger Jugendfeuerwehr bereits jetzt kennen lernen möchte, für den ist die Festschrift „50 Jahre JF Kirberg“ unbeeindruckt von der Corona-Situation erhältlich, warb der Jugendwart zum Abschluss seines Berichts. Eine ähnliche Geschichte zum Jahr 2020 verlies auch die Kinderfeuerwehrwartin Marina Ronshausen: Nach dem Jahresstart mit Fackelwanderung und Faschingsparty wurde der reguläre Kinderfeuerwehrbetrieb unterbrochen. Mit Rätseln in der im Juni erschienenen Kirberger Feuerwehrzeitung und einem Kinderfeuerwehr-Kalender lassen sich die Aktivitäten zusammenfassen. Besonderes Highlight: Mit einer Collage und einem Stop-Motion-Video, bei dem alle Hünfeldener Kinderfeuerwehrkinder Videos zu Hause drehen und beisteuern konnten, wurde der dritte Platz beim Wettbewerb „Unsere Kinderfeuerwehr ist sicher“ der Unfallkasse Hessen erreicht – das Video ist auf der Homepage der Feuerwehr Hünfelden zu finden.

Aufgrund des eingeschränkten Lehrgangsbetriebes im vergangenen Jahr gab es auch nur einen kurzen Block an Beförderungen auszusprechen: Katharina Walther wurde als Feuerwehrfrau, Thorsten Kees als Hauptlöschmeister benannt.



Der neue Feuerwehrausschuss (v. l. n. r.): Jürgen Lang, Sophia Lang, Bastian Buchmann, Marina Ronshausen, Maike Jäger, Christian Becker, Erik Wenzhöfer, Jan Barwig, Sebastian Schmidt, René Koch

In den anschließenden Wahlen des Feuerwehrvorstandes gab es den ein oder anderen Personalwechsel: Mit bestätigter Wehrführung in Form von Jürgen Lang und Jan Barwig (Stellvertreter), bestätigtem Zugführer Sebastian Schmidt und ebenso bestätigtem Gruppenführer Bastian Buchmann folgt nun als zweiter Gruppenführer Christian Becker neu in den Feuerwehrausschuss. Bestätigt wurden außerdem Gerätewart Erik Wenzhöfer und Kinderfeuerwehrwartin Marina Ronshausen im Amt, wohingegen Zeugwart René Koch ebenso wie Jugendfeuerwehrwartin Sophia Lang und Presse- und Schriftwartin Maike Jäger neu im Feuerwehrausschuss in die nächste Amtszeit starten. Einen großen Dank richtete Wehrführer Jürgen Lang an alle, die damit aus dem Feuerwehrausschuss ausscheiden. Dies seien immerhin „Jahrzehnte an Feuerwehrerfahrung“, so der Wehrführer.



Die scheidenden Mitglieder des bisherigen Feuerwehr-Ausschusses neben Wehrführer Jürgen Lang (v. l. n. r.): Jürgen Lang, Kristina Hannappel, Sebastian Schlesies, Vincent Schwarz, Jens Reichardt, Paul Hofmann

Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer und Gemeindebrandinspektor Mario Bauer betonten, dass es nach dem turbulenten Jahr 2020 mehr als wichtig sei, wieder schnellstmöglich mehr Routine zu schaffen und die fehlende Übung zu kompensieren. Denn der Feuer- und Katastrophenschutz müsse bestmöglich gewährleistet werden. Zurückblickend richteten beide ihren Dank an die Einsatzkräfte, die sehr gut mit der Situation und dem Umstieg auf den Online-Betrieb umgegangen seien. Insbesondere dankte der Gemeindebrandinspektor auch dem Team, welches sich federführend um die Planung und Beschaffung des neuen MLFs kümmerte und dazu – mit Corona-Hürden – einiges an Aufwänden auf sich nahm. Mit Blick nach vorne sei die aktuell laufende Impfaktion für Einsatzkräfte und das in Planung befindliche Großprojekt „Neubau des Kirberger Feuerwehrhauses“ zu nennen. „Der Weg ist klar, aber er ist erst zu bauen“, so schloss Mario Bauer die Versammlung.

Am Samstag, den 26. Juni 2021, fand die diesjährige Jahreshauptversammlung der Jugendfeuerwehr Kirberg statt.

Die Jugendsprecher Lara Lang und Benedikt Jäger freuten sich vor allem über den Besuch einiger Ehrengäste, darunter Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer, Gemeindebrandinspektor Mario Bauer und Wehrführer Jürgen Lang. Die Ehrengäste ließen es sich nicht nehmen, die anwesenden Jugendlichen persönlich zu begrüßen und gleichzeitig das Engagement und die Gemeinschaft der Jugendlichen und ihrer Betreuer und letztlich auch ihren Spaß, Eifer und Ehrgeiz an der Feuerwehrtätigkeit hervorzuheben.

Vor allem lobten sie aber auch die hohe Teilnahme an den online Angeboten der Jugendfeuerwehr und die leider, aufgrund der Covid-19 Pandemie viel zu wenigen, Präsenzübungen. Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer betonte die sehr gelungene Jugendarbeit der Jugendfeuerwehr Kirberg und lobte den Jugendfeuerwehr-Ausschuss und Betreuer für ihre Tätigkeit, denn ohne sie sei dies alles nicht möglich.

Im Anschluss daran blickten die Jugendgruppenleiter in ihrem Bericht auf ein sehr schwieriges und ungewöhnliches Jahr 2020 zurück und hoben dabei die gute Organisation der Online-Unterrichte hervor, welche gemeinsam mit den anderen Hünfeldener Jugendfeuerwehren gestaltet wurden. Darauf folgten die Neuwahlen: Luzia Lang wurde als neue Jugendsprecherin gewählt. Sie tritt damit die Nachfolge von Lara Lang an. Als neuer Zeugwart wurde Max Lang in das Amt gewählt und übernimmt den Posten von Sophia Lang, welche auf der Jahreshauptversammlung der Einsatzabteilung zur neuen Jugendwartin gewählt wurde. Jonas Schmidt wurde zum Schriftführer gewählt und löst damit André Großmann ab. Als letztes wurde Tim Dehnert als neuer Kassenprüfer gewählt.

Mit Blick auf die kommenden Termine im Jahre 2022 endete die diesjährige Jahreshauptversammlung. Durch die weiter andauernde Pandemie kommen auf den neu zusammengesetzten Ausschuss viele Aufgaben zu, um den Übungsbetrieb zu gewährleisten und vor allem die Jugendfeuerwehr in den Köpfen der Jugendlichen präsent zu halten.


Neuer JF-Ausschuss (v. l. n. r.): Benedikt Jäger, Marco Buchmann, Max Lang, Maike Jäger, Luzia Lang, Katharina Walther, Jonas Schmidt, Constantin Grün, Vincent Schwarz

Daher sind die Einsatzkräfte der Löschgemeinschaft Kirberg-Ohren sehr froh, dass der Ausbildungs- und Übungsbetrieb nun dank sinkender Corona-Infektionszahlen endlich wieder in die Praxis verlegt werden darf. Nach pandemiebedingt mehr als einem halben Jahr teils ohne einen einzigen Besuch im Feuerwehrhaus (Einsätze ausgenommen), war die erste Übung auf dem Dienstplan zu Technischer Hilfeleistung mehr als willkommen.

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Hier konnten die Feuerwehrkameraden und -kameradinnen wieder Sicherheit bei den notwendigen und oft lebensrettenden Handgriffen erlangen. Zwar wurde das theoretische Vorgehen in den regelmäßigen Online-Unterrichten in den vergangenen Monaten für sämtliche Einsatzarten vertieft, doch dies ersetzt natürlich nicht die Übung und Sicherheit, die durch eigenes Tun und Handeln mit den Gerätschaften erlangt werden kann.

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Vor kurzem durften bereits unter strengem Hygienekonzept einige Atemschutzgeräteträger in kleinen Gruppen die eigens in Hünfelden initiierte Atemschutzbelastungsübung in Dauborn absolvieren. Diese wurde ersatzweise eingerichtet, da der sonst jährliche Besuch auf der Atemschutzübungsstrecke in Limburg Corona bedingt nicht möglich ist.

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So konnten sich die Atemschutzgeräteträger endlich wieder mit dem Vorgehen im Einsatz unter Atemschutz vertraut machen und ihre Handlungssicherheit bei Belastungen mit voller Ausrüstung unter Beweis stellen.

Atemschutzbelastung 2

Ab Juni folgen nun wieder regelmäßige Praxisausbildungen, bis August ist der Dienstplan schon erstellt. Selbst die sonst immer anstehende Sommerpause in den Ferien wird diesmal genutzt, um den Übungsrückstand in der Praxis möglichst schnell wieder abzubauen. Die maximal 20 Teilnehmer je Übung (vollständig geimpft, genesen oder tagesaktuell negativ getestet) erwarten nun Übungsabende mit Fokus auf technischer Hilfeleistung und Atemschutzeinsätzen, um die wichtigsten Themen direkt intensiv wieder aufzufrischen.

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Die Jugendfeuerwehr Kirberg lädt alle Mitglieder zur diesjährigen Jahreshauptversammlung am Samstag, den 26.06.2021 um 16:30 Uhr in die Turnhalle in Kirberg ein.

Die Tagesordnung sieht folgende Themen vor:


TOP 1:     Begrüßung und Eröffnung durch die Jugendsprecher
TOP 2:     Verlesen der Tagesordnung
TOP 3:     Grußworte der Gäste
TOP 4:     Protokoll der Jahreshauptversammlung 2020
TOP 5:     Jahresbericht der Jugendgruppenleiter
TOP 6:     Bericht des Vorstandes    

a)    Zeugwart
b)    Kassenwart

TOP 7:     Bericht des Kassenprüfers und Entlastung des Vorstandes und des Kassenwartes
TOP 8: Neuwahlen

a)    Jugendsprecherin
b)    Zeugwart/-in
c)    Schriftführer/-in
d)    ein Kassenprüfer

TOP 9: Termine und Veranstaltungen 2021/22
TOP 10: Verschiedenes


Hinweis: Eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich.

Mit kameradschaftlichen Grüßen,
Der Vorstand

Am Samstag, dem 26. Juni findet um 19.30 Uhr die gemeinsame Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hünfelden Kirberg (Einsatzabteilung sowie Ehren- und Altersabteilung) und des Vereins Freiwillige Feuerwehr Kirberg e. V. in der Turnhalle in Kirberg statt. Hierzu laden wir alle Mitglieder herzlich ein. Auf die Einhaltung des gemeindlichen Hygienekonzeptes wird hingewiesen.


Tagesordnung:

1.    Begrüßung und Eröffnung
2.    Feststellung der Beschlussfähigkeit

a.    öffentlich-rechtliche Feuerwehr
b.    Verein

3.    Totenehrung
4.    Genehmigung des Protokolls der letzten Jahreshauptversammlung

Freiwillige Feuerwehr Hünfelden-Kirberg
1.    Berichte des Feuerwehrausschusses

a.    Wehrführer
b.    Jugendfeuerwehrwart
c.    Zeugwart
d.    Gerätewart
e.    Vertreter Ehren- und Altersabteilung
f.    Leiterin Kinderfeuerwehr

2.    Beförderungen
3.    Neuwahlen des Feuerwehrausschusses

a.    Wehrführer
b.    Stellv. Wehrführer
c.    Zugführer
d.    1. Gruppenführer
e.    2. Gruppenführer
f.    Zeugwart
g.    Gerätewart
h.    Vertreter der Alters- und Ehrenabteilung
i.    Jugendfeuerwehrwart
j.    Leiter der Kinderfeuerwehr
k.    Pressewart und Schriftwart

4.    Termine 2021/2022
5.    Grußworte der Gäste


Freiwillige Feuerwehr Kirberg e.V.
1.    Berichte des Vorstandes

a.    Vorsitzenden
b.    Kassenwart

2.    Bericht der Kassenprüfer
3.    Entlastung des Vorstandes
4.    Vereinsehrungen
5.    Neuwahlen des Vorstandes

a.    Vorsitzender
b.     Stellv. Vorsitzender
c.     Kassenwart
d.     Schriftführer
e.     Pressewart
f.     Beisitzer (Anzahl nach § 9 der Vereinssatzung)

6.    Neuwahl eines Kassenprüfers
7.    Termine 2021/2022
8.    Mehrtagesfahrt 2023
9.    Verschiedenes

Das Protokoll der Jahreshauptversammlung 2020 kann auf Wunsch versendet werden. Anträge zur Tagesordnung können beim Vorsitzenden bzw. beim Wehrführer gestellt werden.

Falls möglich, wird im Anschluss noch ein kleiner Imbiss gereicht.

Mit kameradschaftlichen Grüßen
Der Vorstand                            Der Feuerwehrausschuss

Hünfelden. Atemschutzgeräteträger/innen sind die Feuerwehrleute, die schon bei der Brandschutzfrüherziehung bei den Kindern für großes Staunen sorgen! Neben der sowieso schon auffälligen Feuerwehrbekleidung fallen diese durch Vollgesichtsmasken und meist gelbe große Flaschen am Rücken auch an Einsatzstellen nochmal mehr auf – nicht ohne Grund! Die Ausbildung zur Feuerwehrfrau/-mann ist Grundbedingung für die Einsetzbarkeit im Einsatzgeschehen. Ein Höchstmaß an körperlicher und psychischer Belastbarkeit wird jedoch von den Frauen und Männern erwartet, die dort zum Einsatz kommen, wo z.B. Atemgifte in der Luft zu erwarten sind, die eine Umluft unabhängige Versorgung mit Pressluft erforderlich macht und damit eine Brandbekämpfung aus nächster Nähe oder auch die Menschenrettung aus Gefahrbereichen ermöglicht. Jährliche Gesundheitsprüfungen und Fortbildungen reichen hierbei jedoch alleine nicht aus. Um die persönliche, psychische und körperliche Eignung jederzeit zu gewährleisten, müssen im Rahmen der jährlichen Fortbildung neben einer theoretischen Unterweisung mindestens zwei Übungen innerhalb von zwölf Monaten durchgeführt werden, so schreibt es auch die FwDV 7 (Feuerwehr-Dienstvorschrift) vor. Bei der Belastungsübung müssen in einer speziellen Atemschutz-Übungsanlage verschiedene Tätigkeiten verrichtet werden, die eine gewisse körperliche Fitness des Feuerwehrangehörigen voraussetzen. Dabei muss auch die Atemschutzstrecke „durchkrochen“ werden. Hierbei handelt es sich um sich immer wieder ändernde Szenarien mit der Einspielung von Geräuschen, Rauch, Wärme und besonderen Herausforderungen in engen Käfigwegen. Hinzu kommen das Besteigen der Endlosleiter oder der Lauf auf einem Ergometer-Laufband zum Check der gesundheitlichen Parameter. Die zweite Übung soll unter Einsatzbedingungen in einem dafür geeigneten Objekt durchgeführt werden. Bei diesen Übungen soll der Atemschutzgeräteträger einsatztypische Tätigkeiten ausführen; beispielsweise das Retten von Personen, durchführen von Notfallübungen, vornehmen von Strahlrohren mit Schlauchleitungen unter Druck, öffnen von Türen, absuchen von Räumen mit unterschiedlichen Rückwegsicherungen, kennzeichnen von Räumen, besteigen von Leitern, einsteigen in Fensteröffnungen, in Stellung bringen von Ausrüstungsgegenständen, bergen von Gegenständen, verrichten von handwerklichen Arbeiten.

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Seit Herbst letzten Jahres stand jedoch die, für die jährlichen Überprüfungen im Kreis Limburg-Weilburg vorgehaltene Atemschutzübungsstrecke, aufgrund der Pandemielage nicht zur Verfügung – geübt werden muss trotzdem, denn die Abarbeitung anfallender Einsatzszenarien läuft weiter.

Die Unfallkasse Hessen hat für die Wehren nun die Möglichkeit geschaffen, dass endlich wieder trainiert werden kann. Der Atemschutzverantwortliche und stellvertretende Gemeindebrandinspektor Diethard Hofmann hat die Initiative ergriffen und für die Feuerwehren der Gemeinde Hünfelden den Startschuss gegeben. „Routine gibt Sicherheit – für sich selbst und die Kamerad/innen“, so Diethard Hofmann. Der Eignungsnachweis G26.3 musste genauso vorgelegt werden, wie ein tagesfrischer Coronaschnelltest, erst dann war die Teilnahme möglich. Zudem musste der letzte Streckendurchgang 2019 oder später erfolgt sein. Eine gesundheitliche Selbsteinschätzung per Fragebogen und die persönliche Eignungsprüfung rundete die Startroutine ab.

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Unter dem gültigen Hygienekonzept wurde dann mit der alternativen Belastungsübung begonnen. Von der Kurzprüfung der 300bar-Druckluftflasche und der Atemschutzmaske über die Kontrolle des richtigen Anlegens der Schutzkleidung, ging es über die Anmeldung bei der Atemschutzüberwachung und einer kurzen Einweisung an die Übung. Das Feuerwehrhaus in Dauborn bot ein hervorragendes Übungsterrain, so ging es eine Runde um das Gebäude inkl. Treppe, es folgte eine weitere Runde mit anschließendem Durchkriechen unter zwei Fahrzeugen in der Fahrzeughalle, um dann nach einer weiteren Runde um das Haus – in diesem Fall mit einem rund 20 kg schweren Schaummittelbehälter mittels Steckleiter auf den bereitstehenden Übungstank zu steigen, bevor es dann auf die letzte Runde ums Gebäude ging. Hierbei wurden die Zwischenstände der Druckmanometer an den Flaschen an die Atemschutzüberwachung gemeldet.

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Diethard Hofmann freut sich auch über den Anteil weiblicher Feuerwehrleute im Bereich der Atemschutzgeräteträger und ist dankbar, dass auch noch viele Kamerad/innen sich mit über 50 bis 65 dem anstrengenden Dienst stellen. Diese hatten jedoch eine etwas vereinfachtere Anforderung zu erfüllen: Eine Runde ums Feuerwehrhaus mit Kriechen unter zwei Fahrzeugen, einer weiteren Runde ums Feuerwehrhaus mit Schaummittelbehälter, bevor es dann zweimal mittels Steckleiter auf den Übungstank ging.

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Ob Atemschutzmaske oder FFP2-Maske, das Funkeln in den Augen der Teilnehmer/innen machte mehr als deutlich, wie sehr sich die Atemschutzgeräteträger/innen gefreut haben, dass es endlich wieder eine Möglichkeit zum Trainieren unter der Maske gibt.

Gemeindebrandinspektor Mario Bauer bedankte sich bei Diethard Hofmann und Daniel Wagner sowie Christian Bender für die Ausarbeitung des Hygienekonzeptes, die Vorbereitung sowie Durchführung und Dokumentation der Übung, die nun alle der rund 60 Atemschutzgeräteträger der Gemeinde Hünfelden bei entsprechender Eignung durchlaufen werden. 

Quelle Foto Ehrlich

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Bad Camberg/Brechen/Hünfelden/Selters(Taunus)/Weilrod. Fünf Kommunen, ca. 45.000 Einwohner, 219,35 Quadratkilometer mit 33 Ortsteilwehren, 92 Fahrzeugen, 252 Atemschutzgeräten und 921 Einsatzkräften. Ehrenamtlicher Brand- und Katastrophenschutz in Bad Camberg, Brechen, Hünfelden, Selters (Taunus) und Weilrod.

Das Ehrenamt findet jedoch nicht nur dann statt, wenn die Feuerwehr ausrückt, sondern vieles geschieht im Hintergrund, sorgt aber für die Sicherstellung der Einsatzbereitschaft, Sicherheit, Kommunikation, das Überleben im Einsatz und nicht zuletzt für ein sicheres Heimkehren nach dem Einsatz. Die Aufgaben der Feuerwehren sind komplex und anspruchsvoll und fordern viel von den eingesetzten Kräften – Kräfte, mit denen es zu haushalten gilt. Viele Arbeiten erfolgen in vielen Feuerwehren in ähnlicher Weise, viele machen an vielen Orten das gleiche. Die Gerätewartung und Verwaltung sind Punkte, die sich bei einer Umfrage unter den Stadt- und Gemeindebrandinspektoren im Landkreis Limburg-Weilburg herauskristallisiert haben. Hiermit beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren der Arbeitskreis „Feuerwehr-Entlastung des Ehrenamtes“, woraus sich im Südkreis der der Arbeitskreis „IKZ Goldener Grund“ entwickelte.

Im Jahr 2019 ergaben sich so für die ehrenamtliche Tätigkeit für die Bereiche Gerätewartung, Kleiderkammer und Atemschutz alleine 14.700 Stunden (hierbei ist die teils ausgelagerte Atemschutz- und Kleiderwartung nicht mit inbegriffen). Im November 2019 kam es zum ersten Treffen des Arbeitskreises „IKZ Goldener Grund“ mit dem gemeinsamen Ziel, das Ehrenamt zu entlasten, dem sich die Nachbargemeinde Weilrod anschloss. Zwar war schnell klar, dass die Gerätewartung gebündelt erfolgen und zu einer Entlastung führen könnte, doch kann dies zentral oder dezentral erfolgen. Organisatorisch und finanziell wurde eine zentrale Lösung favorisiert – die positiven Erfahrungen anderer bereits in Betrieb befindlicher Zentren, Gespräche und Besuche verfestigten diese Marschrichtung. Der Austausch wurde mit Rüdesheim, Kandel und Nastätten geführt und das Fazit lies eine Zukunft für die angedachte Idee klar erkennen. Als mögliche Aufgaben für ein zu schaffendes Dienstleistungszentrum werden gesehen: Schlauchwäsche, Atemschutzwerkstatt, Kleiderkammer, Waschen von Einsatzkleidung, Prüfen von Messgeräten, Werkstatt für Wartungen und Inspektionen sowie eine Elektro- und Funkwerkstatt.

Das Votum des Arbeitskreises, bestehend aus den Bürgermeistern der fünf Kommunen, den Leitern der Feuerwehren (GBI/SBI) sowie die Kreisbrandinspektoren  beider Landkreise und dem Ersten Kreisbeigeordneten Jörg Sauer (Landkreis Limburg-Weilburg), war klar für das Dienstleistungszentrum mit hauptamtlichen Kräften – ein klares Votum für eine interkommunale Zusammenarbeit. Allgemeinkosten und Investitionen gilt es zu minimieren, die ehrenamtlichen Zeug- und Gerätewarte entlasten bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Auslastung der Werkstätten und gleichzeitigem selbstständigen Zutritt für alle rund um die Uhr. Für das herausragende Pilotprojekt der interkommunalen Zusammenarbeit freut man sich auf eine große Unterstützung durch das Land Hessen.

Hierdurch entsteht bei einer intelligenten Aufgabenverteilung der vor Ort nach wie vor extrem wichtigen und wertvollen Gerätewarte und dem Dienstleistungszentrum – ein Hol- und Bringservice zu kommunalen Regionallagern rundet das Konzept ab. Die aktuelle Raumplanung sieht hierbei für Werkstätten und Schleusen, Hallen und Lager, Verwaltungs- und Sozialbereich sowie den Außenbereich und Waschplatz rund 2.200 m² vor. 2020 erfolgte die Bereitstellung der Haushaltsmittel für die Machbarkeitsstudie, die bis Ende August diesen Jahres abgeschlossen sein wird, um dann die Fördermittel beim Land beantragen zu können. Je nach Liegenschaftseignung ist der Bezug eines bestehenden Objektes oder der Baubeginn eines neu zu schaffenden Objektes möglich im nächsten Jahr. Beim aktuellen Termin wurde nun der „Letter of Intent“, die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet: „Die Unterzeichnenden als Vertreter ihrer jeweiligen Kommune, im Folgenden Kooperationspartner genannt, erklären ihre Absicht, folgende Maßnahme im Rahmen einer interkommunalen Kooperation durchzuführen:

Konzept für den Aufbau eines gemeinsamen Feuerwehrdienstleistungszentrums „Goldener Grund / Taunus“

Es handelt sich um ein interkommunales Kooperationsprojekt der Kommunen Bad Camberg, Brechen, Hünfelden, Selters (Taunus) und Weilrod für den Aufbau eines Feuerwehrdienstleistungszentrums mit den Aufgaben:

  • Prüfung, Wartung und Instandsetzung sämtlicher Atemschutzgeräte nach den gültigen Vorschriften, den gesetzlichen Bestimmungen, den geltenden Herstellerangaben und den erlassenen Dienstanweisungen,
  • Reinigung der kompletten Einsatzkleidung nach den gültigen Vorschriften und Pflegeanleitungen der Hersteller,
  • Prüfung, Wartung und Pflege sämtlicher Feuerlöschschläuche,
  • Beschaffung
  • Bei Bedarf können weitere zusätzliche Aufgaben vereinbart werden.

Der Standort des Feuerwehrdienstleistungszentrums soll sich im Gebiet der Stadt Bad Camberg befinden.

Die Kooperationspartner erklären ihre Bereitschaft, sich finanziell in einem noch zu bestimmenden Verteilungsschlüssel in das Kooperationsprojekt einzubinden. Im Haushaltsjahr 2021 sollen jeweils 20.000 € für Planungskosten eingestellt werden.

Ziel soll sein, im Jahre 2021 ein Konzept, inklusive Planung, Kostenschätzung und Kostenverteilung, für den Bau und den Betrieb des gemeinsamen Feuerwehrdienstleistungszentrums zu erstellen und den jeweiligen Parlamenten zur Beschlussfassung vorzulegen.“

Unterzeichnet von: Jens-Peter Vogel, Bürgermeister Stadt Bad Camberg, Frank Groos, Bürgermeister Gemeinde Brechen, Silvia Scheu-Menzer, Bürgermeisterin Gemeinde Hünfelden, Bernd Hartmann, Bürgermeister Gemeinde Selters (Taunus) und Götz Esser, Bürgermeister Gemeinde Weilrod. © FOTO-EHRLICH.de/Peter Ehrlich

 

v.l.n.r.: Frank Groos, Bürgermeister Gemeinde Brechen, Jens-Peter Vogel, Bürgermeister Stadt Bad Camberg, Götz Esser, Bürgermeister Gemeinde Weilrod, Bernd Hartmann, Bürgermeister Gemeinde Selters (Taunus) und Silvia Scheu-Menzer, Bürgermeisterin Gemeinde Hünfelden

Landkreis Limburg-Weilburg/Hünfelden. Die Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden der Kommunen im Landkreis Limburg-Weilburg sind ehrenamtlich jeden Tag rund um die Uhr einsatzbereit und riskieren für unser aller Sicherheit Ihr Leben. Die Feuerwehren unserer Kommunen zählen zu den systemrelevanten Institutionen und sind ein ganz wesentlicher Bestandteil für die Sicherheit der Bevölkerung. Leider ist vermehrt festzustellen, dass sich das nicht in der festgelegten Impfpriorität des Landes Hessen wiederspiegelt. Es ist unstrittig, dass entsprechend der festgelegten Impfpriorität, ältere und kranke Menschen mit höchster Priorität geimpft werden. Es ist auch nachvollziehbar, dass aufgrund der Impfstoffknappheit zunächst eine Priorisierung erfolgen muss. Es ist jedoch festzustellen, dass Personen, die der gleichen Prioritätsstufe wie die Feuerwehren zugeordnet sind, bereits geimpft sind, währenddessen unsere Einsatzabteilungen ohne Impfschutz tagtäglich Ihr Leben für andere riskieren.

Wir Bürgermeisterinnen und Bürgermeister setzen uns daher für unsere Einsatzkräfte ein und fordern eine zügige Impfung der Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden.


Im Einsatz sind Feuerwehrangehörige Infektions- und Quarantänerisiken ausgesetzt, die zum Teil mit jenen zu vergleichen sind, die den höchstpriorisierten und schon geimpften Rettungsdienst treffen. Selbst in unserem ländlich geprägten Landkreis rücken

täglich Feuerwehren aus, um Menschen aus unmittelbarer Gefahr zu retten. Hierbei können Abstände nicht eingehalten werden. Da unsere Feuerwehrangehörigen ausschließlich ehrenamtlich tätig sind, funktioniert im Einsatz auch kein System eines vorherigen Schnelltests.

Neben der Brandbekämpfung ist eine wesentliche Aufgabe der Feuerwehren die Unterstützung der Rettungsdienste. Täglich fordern diese auch in unserem Landkreis die Feuerwehren an, wenn es beispielsweise um Tragehilfe, um patientenorientierte Rettung über Drehleitern oder um das Öffnen von Türschlössern geht, weil der Patient nicht mehr in der Lage ist, selbst die Wohnungstür zu öffnen. Rettungsdienst und Feuerwehr arbeiten im Einsatz Hand in Hand, sind aber in völlig unterschiedlichen Impfprioritäten.

Wir finden, hier besteht sofortiger Handlungsbedarf und daher setzen wir uns gemeinsam für ein sofortiges Impfangebot unserer Einsatzkräfte ein! Wir alle brauchen die Feuerwehren und die Feuerwehren brauchen dringend Impfungen!

Mit freundlichen Grüßen

(Silvia Scheu-Menzer)

Vorsitzende HSGB-Kreisversammlung

Beachten Sie hierzu auch die Unterstützung, die seitens des ersten Kreisbeigeordneten Jörg Sauer per Email zugesagt wurde:

[…] seitens des Landkreises Limburg-Weilburg unterstützen wir die Forderung unserer Bürgermeister*innen vollinhaltlich. Unsere Feuerwehrkameradinnen und Kameraden leisten ehrenamtlich einen großen Beitrag wenn es darum geht, Menschen vor Schaden zu bewahren. Im täglichen Einsatz sind sie oft mit Situationen konfrontiert, bei denen der Schutz vor einer Infektion selbstverständlich sein sollte. Von daher gilt es die zu schützen, die auch anderen mit ihrem Einsatz Schutz gewähren. Zudem ist es wichtig, die Einsatzfähigkeit unserer Wehren nicht durch einen möglichen Ausbruch mit einer Corona Infektion zu gefährden. Aus diesen Gründen stehen auch wir zu dieser Forderung.

Freundliche Grüße

Jörg Sauer
Erster Kreisbeigeordneter

 

Aufnahme: ©  FOTO-EHRLICH.de / Peter Ehrlich

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